Leipzig – Zwischen sächsischem Idyll und Hypzig
Es ist kein Geheimnis, dass sich die Goldgräberstimmung auf dem Immobilienmarkt der angestammten Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München dem Ende neigt. Das heißt nicht, dass es keine attraktiven Immobilien mehr gibt, jedoch sind die noch vor Jahren erreichten Renditen kaum noch zu erzielen.
In den letzten Jahren hat deswegen eine Stadt den Fokus auf sich gezogen, die lange Zeit als arme und heruntergekommen Stadt galt. Die Stadt mit dem größten zusammenhängenden Gründerzeitviertel, drohte zu verfallen und wies zudem horrenden Leerstand auf. Doch scheinen diese Tage für Leipzig nun gezählt zu sein. Handelsblatt und Manager Magazin haben sich bereits mit dem neuen Trend beschäftigt. Leipzig wird zu dem neuen Standort für Investoren und Immobilienkäufe.
Was ist dran am Trend
Klar ist, Leipzig wächst. Den Prognosen nach im besten Fall von aktuell 525.000 auf bis zu 641.000 Einwohner in den nächsten 18 Jahren. Darunter werden sich viele neue Studenten befinden, Berufseinsteiger und diejenigen, die sich derzeit eine solide Existenz in Leipzig aufbauen. Daraus ergeben sich umfassende Wohnraumansprüche. Besonders junge Familien profitieren von der aktuellen Marktsituation. Einer Studie aus dem Jahr 2011 zu Folge, sind die Personengruppen zwischen 25 bis 30 und von 30 bis 35 mit rund 9 und 8 Prozent die dominierenden Bevölkerungsgruppen.
Die Attraktivität lässt sich allerdings nicht nur in den guten Studienmöglichkeiten ablesen, auch von wirtschaftlicher Seite ist Leipzig ein gefragter Standort. So waren vor drei Jahren insgesamt 38.000 Unternehmen und rund 5.100 Handwerksbetriebe für die Stadt gelistet. Darüber hinaus ist Leipzig für diverse Unternehmen ebenfalls als Messestandort wichtig.
Viele Faktoren also, die einen Zuzug nach Leipzig begünstigen. Jedoch ist der Zuzug mit rund 30.000 neuen Einwohnern bei weitem nicht so groß wie in anderen Metropolregionen Deutschlands. In Hamburg sind es beispielsweise rund 94.000 Menschen. Interessant für Käufer wird in den kommenden Jahren die geringe Anzahl neugebauter Wohneinheiten, wodurch auch bei geringem Einwohnerwachstum eine leichte Wohnraumverknappung entstehen wird.
Die Situation ist gut und solide
Trotz der eindeutigen Tendenzen der letzten Jahre, wäre es falsch in den derzeitigen Hype um die Stadt Leipzig mit einzusteigen. Die Metropole befindet sich in einem langsamen Wandel und ob es zu einer Preisspirale wie beispielsweise in Berlin oder Hamburg kommen wird, bleibt abzuwarten.
Makler sehen vor allem die innerstädtischen Quartiere im Aufwind. Viele ehemalige Brachen werden bebaut und Gebiete wie Gholis-Süd, Schleußig oder das Waldstraßenviertel erfreuen sich weiterhin großer Nachfrage. Das liegt zum einen an der bereits erwähnten Bevölkerungssituation, zum anderen spielen aber auch die großen Altbaubestände und attraktiven Neubaulagen eine entscheidende Rolle. Die Preise stiegen dabei in den Vierteln Seehausen und Engelsdorf sowie in Zentrumsnähe am deutlichsten. Je nach Objekt und Lage, reicht die Quadratmeterpreisspanne dann auch von rund 540,00 € bei einem unsanierten Mehrfamilienhaus bis hin zu 3.000 bis 4.500 € für hochwertig sanierte Altbauten. Durchschnittlich liegt der Immobilienkaufpreis in Leipzig bei rund 992 €/m². Es ist eine gute Zeit Investitionen in Leipzig zu wagen. Ist die Lage gut, können bei langfristiger strategischer Planung, ernstzunehmende Gewinne erzielt werden.
Als Geheimtipp rangiert in Leipzig das Quartier Lindenau. Hier sehen viele Makler die nächsten großen Entwicklungen voraus.
Autor: Toni Reichel