Immobilienblase in deutschen Großstädten? – UBS veröffentlicht Bericht zum Stand des Immobilienmarkts
Die schweizerische Großbank UBS veröffentlichte am 27. September den „Global Real Estate Bubble Index 2018“. Darin ein Schock für deutsche Immobilienbesitzer: Gleich zwei Deutsche Städte stehen im Verdacht massiver Überspekulation. In der Liste ganz vorn mit dabei: München (wir berichteten über die Marktentwicklung).
München und Frankfurt am Main zeigen massive Anzeichen einer Immobilienblase
Hamburg, 1. Oktober 2018: Direkt hinter Hongkong auf der Liste der weltweit am meisten überbewerteten Städte liegt die bayrische Landeshauptstadt. Damit ist München auf dem zweiten Platz mit einem Blasenindex-Wert von 1,99. Zum Vergleich: Hong Kong erreicht einen Index-Wert von 2,03. Nach Methode der UBS liegt München damit deutlich im Bereich der Blasengefahr. Diesen Status erhalten alle Städte, deren Indexwert 1,5 übersteigt.
Aber noch eine weitere deutsche Großstadt ist in der Top 10 des Blasenindex zu finden: noch nicht ganz im Bereich der Blasengefahr angekommen ist die Finanzmetropole Frankfurt am Main. Sie erreicht die Bewertung 1,43. Damit liegt sie in der nächstniedrigeren Kategorie „überbewertet“. Steigen die Immobilienpreise am Main jedoch weiter, ist davon auszugehen, dass spätestens in der kommenden Ausgabe auch hier von der Gefahr einer Immobilienblase gesprochen werden muss.
Zur Ermittlung der Werte wurden unter anderem berechnet, wie viele Jahresgehälter eine durchschnittliche Fachkraft zum Erwerb einer Immobilie in den jeweiligen Städten benötigt. Dabei zeigte sich, dass der Münchener acht Jahresgehälter benötigt um eine 60 Quadratmeter große Eigentumswohnung zu erwerben. Vor zehn Jahren sei nur die Hälfte notwendig, fasst die UBS zusammen.
Währenddessen erlebte Frankfurt im vergangenen Jahr einen Preisanstieg von 15 %. Ein Rekordwert für das Jahr 2018, wie dem Global Real Estate Bubble Index zu entnehmen ist. Die im Index zweitplatzierte Stadt München zeigt im Vergleich dazu nur einen Anstieg von unter zehn Prozent, wie eine Recherche von Maklaro ergab. Während das Wachstum in München so zum ersten Mal seit vier Jahren unter der Zehnprozent-Marke lag, ist in Frankfurt jedoch von weiteren, rasanten Wachstum auszugehen. Wie die Großbank in ihrem Bericht zur Gefahr von Immobilienblasen schreibt, ist die Nachfrage in der Bankenstadt auf Grund der Brexit-Sorgen weiter hoch.
Wie ist mit der Gefahr einer Immobilienblase in Deutschland umzugehen?
Wie die UBS schreibt, ist der Blasenindex kein verlässliches, präskriptives Tool, um das Platzen von Immobilienblasen vorherzusagen. Auf Basis von fünf Werten wird mit diesem errechnet, wie erschwinglich Wohneigentum für Kaufinteressenten ist. Durch ein zu niedriges Angebot für zu große Nachfrage steigen die Preise. Die Indikatoren versuchen dieses Verhältnis an die regionalen Preise angepasst abzubilden. Sollte der Preis durch die Marktgegebenheiten so zu hoch erscheinen, ist irgendwann eine Korrektur mit zurückgehenden Preisen notwendig.
Ausgehend von der selbstregulativen Kraft des Marktes könnte man den vorliegenden Bericht als Warnzeichen für Anleger und Spekulanten in den genannten Städten deuten. Reagieren diese, erscheint ein baldiger Abverkauf von Renditeobjekten vernünftig. Kurse – auch für das sprichwörtliche Betongold – schwanken über Zeit zwar immer zu, jedoch gibt es nicht nur solche kurzfristigen Preisschwankungen, sondern auch langfristige Trends. Da politisch der Bau neuen Wohnraums gefordert und gefördert wird, könnte mit einer kommenden Abnahme der Nachfrage und einer Preisschwankung nach unten ein Negativtrend eingeläutet werden. Das Angebot durch politisch geförderten Wohnungsbau nimmt zu, während die Nachfrage durch überbewertete Quadratmeterpreise abnimmt. Daher wird in einem solchen Szenario ein erreichen von aktuellen Immobilienwerten für längere Zeit unwahrscheinlich. In diesem Artikel erklären wir die Vorteile der Überbewertung beim Verkauf.
Dies gilt vor Allem für München. Die Zunahme der Preise hat sich hier über das vergangene Jahr schon verlangsamt. Ein Zeichen, das nach Maklaro-Geschäftsführer Nikolai Roth dahingehend gedeutet werden kann, dass in der Landeshauptstadt schon vorsichtiger spekuliert wird. In Frankfurt hingegen können mutige Spekulanten ihre Immobilien noch eine Weile halten. Behält die UBS Recht, wird mindestens bis zur Abwicklung des britischen EU-Austritts die Nachfrage nach Wohnraum in der deutschen Finanzmetropole hoch bleiben.
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Autor: Tom Kaufhold
Tags: Immobilienverkauf, Immobilienmarkt, Immobilienpreise, München, Immobilienblase, Frankfurt