Die Waldspirale in Darmstadt
In Darmstadt trifft Kunst auf Architektur oder namentlich der bekannte österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser auf den Architekten Heinz M. Springmann. Das Resultat dieses Aufeinandertreffens können interessierte Besucher im Bürgerparkviertel seit der Fertigstellung im Jahr 2000 bewundern. Es handelt sich bei diesem Werk um die Waldspirale oder auch das Hundertwasserhaus der Stadt Darmstadt.
Beispiel einer natur- und menschengerechteren Architektur
Der hier entstandene Wohnkomplex umfasst 105 Einheiten, eine Bar sowie ein Café und weist sogar einen kleinen Kiosk auf.
Auf den ersten Blick ist an dieser Immobilie nichts Gewöhnliches zu finden. Die U-förmige Bauweise mit ihrem langsam ansteigenden Schrägdach, der die Waldspirale ihren Namen verdankt, bildet dabei keine Ausnahme. Ähnlich einer Rampe schlängelt sich das Dach bis ins 12. Stockwerk und schließt in einem der für den Künstler Hundertwasser charakteristischen, goldenen Zwiebeltürme ab.
Auch das zum Bau der Waldspirale in Darmstadt verwendete Material unterscheidet sich von herkömmlichen Bausubstanzen. Denn hierbei griff der ausführende Bauträger vollständig auf Recycling-Beton zurück, der durch die Wiederverwendung von Abbruchmaterialien natürliche Ressourcen wie beispielsweise Kies und Sand schont. Dieser Aspekt sowie der Versuch, das Bauwerk möglichst umfassend zu begrünen, entsprechen somit Hundertwassers Philosophie, eine Architektur zu schaffen, die sich harmonisch zur Natur verhält. Dementsprechend finden Besucher des Hundertwasser Hauses nicht nur eine vollkommen begrünte Dachfläche vor, sondern auch sogenannte Baummieter. Dies sind Bäume, die aus Fenstern bzw. aus ins Mauerwerk eingelassenen Wannen, emporwachsen und so auch die Fassade einer Immobilie begrünen. Diese Philosophie setzt sich auch im Innenhof des Komplexes fort, der aufgrund eines vielseitigen Gartens einer grünen Oase gleicht, sich durch einen Spielplatz und darüber hinaus durch einen künstlich angelegten Bach auszeichnet.
Ein farbenfroher Anblick der Waldspirale Darmstadt
An der Außenfassade des Kunstbaus fällt zudem das Fehlen der für Wohnhäuser typischen, geraden Linien und Ecken auf. Vielmehr ist alles abgeflacht und scheint sich in einer Art Fluss zu finden. Diesen Eindruck unterstützen die individuell gestalteten Fenster, von denen keins dem anderen in Form und Farbe gleich ist. Somit verfügt die Waldspirale Darmstadt über mehr als 1000 Fensterunikate, von denen wiederum einige von den oben beschriebenen Baummietern bewohnt werden. Das markanteste Merkmal der Seitenwände ist allerdings die Farbgestaltung: Sie ist auffallend bunt und erinnert an Wellen. Tatsächlich ist sie den Sedimentschichten, die beim Bau des Fundaments zu Tage gekommen sind, nachempfunden und gleichzeitig eine Charakteristik der von Friedensreich Hundertwasser designten Objekte.
Die Waldspirale kann wahrhaft als kurioses Haus bezeichnet werden, da es das Architekturverständnis des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser in beeindruckender Art und Weise wiederspiegelt. Besuchern bietet die Stadt Darmstadt geführte Rundgänge durch das Hundertwasserhaus an und lädt somit zu einem Bummel durch diese architektonische Besonderheit ein. Wer keine Gelegenheit hat, Darmstadt einen Besuch abzustatten, oder ganz einfach mehr über die Waldspirale in Darmstadt wissen möchte, kann sich ersatzweise die Dokumentation über das Hundertwasserhaus in Darmstadt anschauen.
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Autor: Toni Reichel